Großmeister Elham Amar gewinnt das Pfingst-Open in München / Sportlicher Höhepunkt und Abschluss des Münchner Schachfestivals
München, 15. Juni 2025 – Der 20-jährige Norweger Elham Amar hat das Pfingst-Open des dritten Münchener Schachfestivals gewonnen. Mit 7,5 Punkten aus 9 Partien Runden blieb er ungeschlagen.
Vor der letzten Runde stand fest, dass ihm ein halber Punkt zum Turniersieg reichen würde. Mit einen schnellen Remis gegen den bulgarischen Großmeister Momchil Petkov sicherte sich Amar Platz eins, 4.000 Euro Preisgeld und seinen ersten Sprung über die 2600-Elo-Marke. Ebenfalls auf 7,5 Punkte kam der Aserbaidschaner Eltaj Safarli, der mit einem Schlussrundensieg gegen den topgesetzten Kirill Alekseenko gleichzog, aber in der Zweitwertung knapp zurücklag.
Das Pfingst-Open – oder „Whitsun Open“ – zum Abschluss des Schachfestivals war mit über 160 Spielerinnen und Spielern aus 38 Nationen stark besetzt, darunter zehn Großmeister. Außerdem war es, wie Turnierdirektor Sebastian Siebrecht betont, für Schachverhältnisse sehr weiblich besetzt. Mehr als 20 Schachmeisterinnen mischten im Klassefeld mit. Beste Frau wurde die indische Großmeisterin Savitha Shri mit 6 Punkten auf Rang 14.
Die deutsche Topplatzierung gelang Supertalent Marius Deuer, der mit 7 Punkten punktgleich mit dem Drittplatzierten Rang 6 belegte. Wie schwierig es war, sich in diesem Feld durchzusetzen, lässt sich an anderen Platzierungen Einheimischer ablesen. Der als Mitfavorit gestartete Münchner Leonardo Costa, Deutschlands jüngster Großmeister, landete auf Rang 27. Nationalspielerin Fiona Sieber musste gar mit Rang 77 Vorlieb nehmen.
Das Münchener Schachfestival mit mehr als 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern fand vom 29. Mai bis 14. Juni 2025 statt. Unterstützt wurde es von der Stadt München und Sponsor Roman Krulich. Neben dem Pfingst-Open als Abschluss und sportlichem Höhepunkt umfasste es Normturniere, Jugend- und Seniorenturniere. Insgesamt sind im Laufe des Festivals acht internationale Normen erspielt worden, vier davon im Pfingst-Open:
- Andrei Filip (Rumänien) – Internationale Meister-Norm
- Valentyn Hulka (Ukraine) – Internationale Meister-Norm
- Iren Lyutsinger (FIDE) – Frauen-IM-Norm
- Marharyta Krapko (Deutschland) – Frauen-IM-Norm
Veranstalter Richard Holzberger, Turnierdirektor Sebastian Siebrecht und Hauptschiedsrichter Luis Blasco de la Cruz blicken nach einem gelungenen Schachfest schon voraus. Die nächste Ausgabe ist in Planung. Rund um Pfingsten 2026 wollen sie München wieder für zweieinhalb Wochen zur deutschen Schachhauptstadt machen.
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Das Schachfestival München
Seine Premiere feierte das Schachfestival München 2023 mit drei Turnieren plus Rahmenprogramm. Vor der zweiten Auflage 2024 unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Dieter Reiter gründete das Organisationsteam den Trägerverein Schachfestival München e.V. und warb weitere Mitstreiter an, um das mehrwöchige Festival mit hunderten Gästen zur Tradition werden zu lassen. An potenziellen Mitspielerinnen und Mitspielern mangelt es nicht. Allein in München gibt es 35 Schachclubs mit etwa 2.250 Mitgliedern. Die Zahl der nicht organisierten Hobbyspieler liegt um ein Vielfaches darüber.
Bildzeilen

1: Elham Amar, Großmeister aus Norwegen, Sieger des Pfingst-Opens 2025. | Foto: Stev Bonhage/Schachfestival München

2: Savita Shri Baskar, als beste Frau auf Rang 14 im Pfingst-Open. | Foto: Conrad Schormann/Schachfestival München

3: Veranstalter Richard Holzberger, Vorsitzender des Schachfestival München e.V., plant schon die 2026er Auflage des Schachfestivals. | Foto: Conrad Schormann/Schachfestival München

4: Insgesamt tummelten sich während der zweieinhalb Veranstaltungswochen mehr als 500 Schachspielerinnen und Spieler in den Turniersälen. Am stark besetzten Pfingst-Open A (im Bild), sportlicher Höhepunkt und Abschluss des Festivals, nahmen 160 teil. | Foto: Sebastian Siebrecht/Schachfestival München

5: Turnierdirektor Sebastian Siebrecht mit Marius Deuer, bester Deutscher beim Pfingst-Open auf Rang 6. | Foto: Sebastian Siebrecht/Schachfestival München