Gelungener Auftakt für die Seubelsdorfer Erste

5:3-Sieg über topgesetzte Kronacher

Die erste Mannschaft des Schachvereins Seubelsdorf e.V. gönnte sich am 12. Oktober 2025 einen gelungenen Einstand in die Bezirksoberliga-Saison 2025/2026. Selbstverständlich war dies beim Auswärtsspiel gegen SK Kronach 1 keineswegs, stehen die Kronacher doch auf Platz 2 der Rangliste und verfügen über reichlich Erfahrung aus höheren Ligen.

Aber Seubelsdorf, dem die Anfangstabelle nur den dritten Platz von hinten zutraut, brach zunächst die erste Angriffswelle der ebenso ehrgeizigen wie freundlichen Gastgeber: Mannschaftskapitän Marko Hofmann ließ mit einer ruhigen Partieanlage Alexander Becker am dritten Brett nicht ins Rollen kommen und erreichte nach Figurentausch das Unentschieden. In der Partie von Maximilian Kühnberger ergab sich nach Rochaden auf unterschiedliche Flügel ein spannender Wettlauf zum gegnerischen König; allerdings nahm Hans-Joachim Schmierer durch einen Damentausch Druck aus dem Spiel, so dass auch hier alsbald friedlich die Hände geschüttelt wurden. Auch in der Begegnung von Clemens Hanschkow mit Hakan Düzardic verließen so viele Figuren das Brett, dass ein Remis das konsequente Ergebnis war.

Aus diesem Feld der friedlich-schiedlichen Einigungen preschte Matthias Bergmann jäh voran, noch dazu mit Schwarz in einer als langweilig verschrienen Symmetrievariante: Bergmann störte das Gleichgewicht und verleitete David Schülner zu Tempoverlusten, die der Seubelsdorfer zu flottem Spiel am Königsflügel nutzte. Zu guter Letzt brachte er eine mehrzügige Mattkombination auf das vierte Brett, die sich eine akute feindliche Grundreihenschwäche zunutze machte.

Ebenfalls mit Schwarz vereinfachte Andrej Schumacher seine Stellung an Brett 6 gegen den Routinier Walter Lechleitner so weit, dass ein weiteres Remis den Seubelsdorfer Vorsprung wahrte.

Zwar gelang am achten Brett ein Kronacher Anschlusstreffer, da Paul Buron im Eifer des Gefechts seine Bauernstruktur auf beiden Flügeln zu sehr geschwächt hatte, was Jan Trinkwalter konsequent bestrafte. Doch nun brachten sich die beiden Seubelsdorfer Spitzenspieler zur Geltung: Jürgen Gegenfurtner nahm Nico Herpich am ersten Brett in einen positionellen Schwitzkasten und provozierte ihn zu einem verzweifelten Ausbruchsversuch, bei dem partieentscheidendes Material verloren ging. Ging Gegenfurtner im Stil eines klassischen Ringkämpfers vor, so setzte sich am zweiten Brett Tizian Wagner gegen Edgar Stauch in einem geistigen Handgemenge durch: Mit kalkuliertem Risiko verwandelte Wagner eine leicht gedrückte in eine günstigere Position. Was wie ein für die Kronacher Seite entlastender Damentausch aussah, verwandelte sich dank schachbewährter Zwischenzüge mit einem Springer in einen Figurengewinn Wagners, der damit langfristig die Partie und so auch das Gesamtmatch für Seubelsdorf entschied.

Uwe Voigt

Bildunterschrift: Tizian Wagner (rechts) spielte durchwegs so entschlossen, wie er hier blickt

Bildquelle: Marko Hofmann