Wimpernschlag-Finale um Abstieg und West-Meisterschaft – Oberfränkische Ligen

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Zwei Meister in den oberfränkischen Ligen standen vor der Schlussrunde fest, ebenso mehrere Absteiger. Doch einige Entscheidungen fielen erst auf den letzten Metern der Saison. Dabei kam es auf einzelne Partien und Brettpunkte an.

Einen Abstiegskrimi erlebte die Bezirksoberliga. Die letzten Vier trafen zu Duellen aufeinander und machten es hochspannend. Drama Nummer eins spielte sich in Marktleuthen ab – mit dem besseren Ende für die Gäste aus Weidhausen, die sich durch ein 6:2 retteten. Zu Drama Nummer zwei kam es in Hollfeld, wo die einheimische Spielgemeinschaft mit Memmelsdorf ein 4:4 gegen Nordhalben erkämpfte. Unterm Strich heißt das: Zwei Urgesteine des Oberhauses, Marktleuthen 2 und Nordhalben, müssen absteigen. Ein weiteres Urgestein, Weidhausen, sowie Aufsteiger Hollfeld/Memmelsdorf bleiben drin. Am Ende ist es dann doch der „reguläre“ Abstieg geworden mit je einer Mannschaft, die die Bezirksligen Ost und West gehen muss.

An der Spitze der Bezirksoberliga war bereits alles klar. Der SV Neustadt b. Coburg war seiner Favoritenrolle gerecht geworden. Dennoch ging der Meister um Frank Donath in Bestbesetzung ins Spitzenspiel gegen Kronach. Nach spannendem Verlauf siegten die Frankenwäldler und dürfen sich Vizemeister und Meisterbezwinger nennen.

(Auf unserem Bild: Der SV Neustadt b. Coburg mit, von links, Christian Strahl, Hans Luthardt, Torsten Müller, Norbert Wagner, Frank Donath, Toni Mäusbacher, Eduard Kreiling und Leon Bauer.)

Dramatik pur in der Bezirksliga West: Da gingen zunächst alle Augen zum Topspiel nach Burgkunstadt. Bamberg 3 hätte mit einem Sieg alle Zweifel ausräumen können. Doch am Ende stand ein Unentschieden. So kam es darauf an, wie die Titelkonkurrenz spielte. Strullendorf gewann 5,5:2,5 bei Hollfeld/Memmelsdorf 2, liegt aber nach Brettpunkten deutlich gegenüber den Domstädtern zurück. Und der SK Michelau? Der gab in Tettau noch einmal sein Bestes und triumphierte 7:1. Dennoch dürfte dies der wohl am wenigsten gefeierte Kantersieg der Saison sein. Denn in der Endabrechnung trennt Bamberg und Michelau exakt ein halber Brettpunkt. Somit geht der herzliche Glückwunsch zu Meisterschaft und Aufstieg an das Team um Vincent Wolf!

Im Keller sicherte Höchstadt 2 mit einem 7:1 gegen den Tabellennachbarn Ebersdorf/Mönchröden den viertletzten Platz ab, der am Ende dank Weidhausens Klassenerhalt in der Bezirksoberliga zum Ligaverbleib reicht. Für die neue Spielgemeinschaft geht es gleich wieder nach unten, ebenso für Neustadt 2 und Coburg. Für diese drei Absteiger gilt es allerdings abzuwarten: Gibt es genug aufstiegswillige Mannschaften aus dem Kreisverband und dem Schachkreis im Westen?

In der Bezirksliga Ost zeigte der Meister eine wunderschöne Geste: Der ATSV Oberkotzau ließ zum Saisonfinale mehrere Stammspieler pausieren und setzte dafür einige Jugendliche ein. Das führte zwar zur Niederlage gegen Thiersheim – bei der Feier in Oberkotzau herrschte dennoch beste Stimmung bei Jung und Alt, zumal auch die zweite Oberkotzauer Mannschaft den Aufstieg von der B- in die A-Klasse geschafft hatte. Für Mehlmeisel/Tröstau, Helmbrechts/Presseck und Bayreuth 2 gibt es hingegen nichts zu feiern; sie steigen in den Fahrstuhl nach unten. Auch hier mit der Zitterpartie für Mehlmeisel/Tröstau, ob sich aus dem Schachkreis Marktredwitz/Stiftland ein Aufsteiger findet.

Textquelle: Jan Fischer