Der etwas andere Blickwinkel zum achten Spieltag – Bayerische Ligen

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Am vorletzten Spieltag kam es zum Spitzenspiel in der Oberliga.

SF Augsburg empfing NT Nürnberg. Um 10.04 Uhr, so steht es im Spielbericht, beginnt die Top-Partie geleitet von Lothar Weimer.

Beide Teams gewannen ihre bisherigen sieben Spiele. Augsburg holte etwas mehr Brettpunkte, deshalb Tabellenführer. Nürnberg musste gewinnen um Tabellenführer zu werden. Von Beginn an war der Mannschaftskampf hart umkämpft. Um 15.00 Uhr war die letzte Partie gespielt und das Unentschieden 4:4 hatte Bestand.

 

An Brett 1 opferte GM Djukic (Augsburg) mit Schwarz bei heterogenen Rochaden im 15. Zug zunächst einen Turm für den Königsangriff. Sein Gegenüber GM Milov (Nürnberg) behielt aber die Nerven und nahm mit einer sehenswerten Serie von Rückopfern den Druck aus dem Kessel. Im Endspiel besaß er eine glatte Mehrqualität, (2 Türme gegen Turm und Läufer), was lange nach einem technischen Sieg für Weiß aussah. Die Verwertung gestaltete sich jedoch unerwartet schwierig, und um 14:32 Uhr musste er ins Remis einwilligen.
Auch an Brett 2 ergab sich in der Begegnung zwischen GM Draskovic (Augsburg) und IM Yelisieiev (Nürnberg) ein Endspiel mit asymmetrischer Materialverteilung, nämlich TL+3B gegen T+6B. Hier rätselten die Zuschauer lange, ob sich die weiße Mehrfigur gegenüber den 3 Bauern würde durchsetzen können. Schwarz organisierte mit Hilfe der Bauern jedoch genügend Gegenspiel, um am Ende das Remis besiegeln zu können (14:15 Uhr).

Brett 3 sah auf Seiten der Nürnberger die einzige Frau, des Matches, WIM Hrebenshchykova, die mit Weiß gegen FM A. Vuckovic in einer Stellung mit geschlossenem Bauernzentrum zunächst einen Königsangriff versuchte, diesen aber wieder abbrechen musste. Nach mehreren Vereinfachungen ergab sich ein ausgeglichenes Springerendspiel mit je 5 Bauern; auch nach dem Abtausch der Springer blieb das Gleichgewicht gewahrt, wonach das Remis besiegelt wurde.

An Brett 4 wählte Zarko Vuckovic zunächst das vermeintlich zahme Giuco piano der Italienischen Eröffnung, schaffte es jedoch am Ende, seinen Gegner FM Kirchner damit zu bezwingen. Diese Partie endete um 14:37 Uhr mit der Aufgabe von Schwarz.

Brett 5: hier eroberte der ukrainische FM Promyshlyanskyy (Weiß, Nürnberg) durch einen taktischen Schlag im 16. Zug einen Bauern und verwertete seinen Vorteil im Weiteren sicher zum Sieg gegen FM Lavrinenkov. Dies war die erste entschiedene Partie des Tages.

Brett 6: dem Augsburger Mannschaftskapitän Uli Weller war im Laufe der Partie ebenfalls ein Bauer abhanden gekommen; er konnte jedoch in ein Turmendspiel mit zunächst 4:3 Bauern abwickeln, die sich alle am selben Flügel befanden, was aus der Ferne ziemlich remisträchtig aussah. Nachdem ein weiteres Bauernpaar getauscht war, konnte Schwarz jedoch aus der Stellung doch noch den ganzen Punkt herausquetschen. Um 14:49 Uhr strich Uli Weller die Segel zum Zwischenstand von 3:4 aus Augsburger Sicht.

Brett 7: FM Thomas Brückner (Augsburg, Schwarz) blieb es vorbehalten, mit seinem Sieg in der letzten noch laufenden Partie das 4:4 für die Fuggerstädter zu sichern. (Spielende 14:55 Uhr). Aus einem Vierspringerspiel heraus hatte er seinen Gegner nach und nach überspielt und deutlichen Materialvorteil errungen, wonach sich sein Sieg bereits seit geraumer Zeit abgezeichnet hatte.

Brett 8: Abdic (Augsburg) gegen IM Kabatianski (Nürnberg, schwarz). Relativ früh einigten sich beide Kontrahenten auf Remis.

Durch ein spielerisches Meisterwerk beider Mannschaften bleibt alles beim Alten. Augsburg vor Nürnberg. Durch die Brettpunkte Vorteil bei den Schachfreunden. Der letzte Spieltag bringt die Entscheidung. Vorher schon der Dank an meinen Schiedsrichter Kollegen Lothar Weimer für die Bilder und die Brettanalyse vor Ort.

In der Landesliga Nord nutzte SC Erlangen 2 den Vorteil zuhause nicht. Gegen den Tabellenletzten PTSV SK Hof ging die Partie mit 3:5 verloren. TSV Bindlach-Aktionär machte es mit einem Heimsieg besser und holte die Tabellenspitze zurück. Beide Teams sind punktgleich.

In der Landesliga Süd ist im Meisterrennen SC Garching 2 vorne. Auf den letzten drei Plätzen Haar, Tegernsee und Unterhaching punktgleich.

Regionalliga Nord-Ost bleibt voller Spannung. Drei Teams können noch Meister werden. Altensittenbach ein Punkt vor Fürth und Regensburg.

Regionalliga Nord-West ist außer der Vizemeisterschaft alles entschieden. Aschaffenburg oder Bad Neustadt.

 

 

Regionalliga Süd-Ost kam es zur Entscheidung um den Titel. Die Glückwünsche gehen nach Ilmmünster. Das Foto zeigt Leonhard Knoblauch, der gerade mit einem schönen Mattbild (Läufer, Springer und Turm) den Punkt zum 4,5:0,5 geholt hat. Der SV Ilmmünster gewinnt gegen Röhrnbach mit 6,5:1,5 und kann den Aufstieg in die Landesliga feiern.

Regionalliga Süd-West bleibt bis zum Schluss spannend. Garching und Bayern München im Gleichschritt. Dillingen als Dritter muss selbst gewinnen und auf Ausrutscher hoffen.

Noch ein Spieltag Ende April, dann sind die Entscheidungen aller Ligen gefallen. Nach der Ligen Änderung von oben nach unten gibt es auch einige Veränderungen. Diese möchte ich jedoch nicht kommentieren. Da sollen sich kluge Köpfe Gedanken machen wer wie, wo spielt.

Bleibt nett, bis bald am Brett. Bleibt gesund, dann geht es bald wieder rund. (wms)