Happy Birthday, Doc!

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Wahrscheinlich wird Robert Hübner nie wieder einen Mannschaftskampf in Deutschland spielen. Nachdem jetzt das Amtsgericht Charlottenburg die Klage des SC Siegburg gegen die „Spielervereinbarung“ des DSB abgewiesen hat, aus formalen Gründen in erster Linie, haben die Siegburger, namentlich Robert Hübner, Bodo Schmidt und Axel Breest, einen Monat Zeit, Berufung einzulegen. Dem Vernehmen nach wird das eher nicht geschehen. Noch unwahrscheinlicher ist, dass Robert Hübner ein Papier unterschreiben wird, auf dem steht, dass ihn der Schiedsrichter anfassen darf.

Heute feiert Robert Hübner Geburtstag, er wird 72 Jahre alt. Zweifellos war Hübner der überragende deutsche Schachspieler in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, international unter den Allerbesten. Vier Mal erreichte er die Kandidatenwettkämpfe, beginnend 1970. In Sevilla brach er das Match gegen Tigran Petrosjan ab, weil ihn der Lärm im Turniersaal störte. Dem schwerhörigen Exweltmeister setzte die Geräuschkulisse nicht zu, Petrosian schaltete einfach sein Hörgerät ab.

1980 schaffte es Hübner ins Kandidatenfinale gegen Viktor Kortschnoi, das auf dem Brett lange gut lief. Abseits des Brettes nicht. Zwischen den Delegationen schwelte es von Beginn an, schließlich brach offener Streit aus, und Hübner, der das nicht ertragen konnte, der darüber am Brett eingebrochen war, reiste ab.

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Hier noch paar Bilder vom Simultan an 30 Brettern in Bindlach im April 2019

Hübner beim Simultan in Bindlach 2019
gegen Jungstar Tobias Kolb
Sebastian Kraus konnte als einziger Hübner bezwingen
3minütiger Clip zum Simultan in Bindlach