Index / 1920 – 1945 / 1945 – 1990 / 1990 bis heute
1945 – Nach Ende des Krieges wurde – wie alle Vereine und Verbände – auch der Schachverband Bayerische Ostmark aufgelöst.
1946 – Der internationale Schachmeister Fritz Sämisch spielt Simultan in Mitterteich.
30 Schachfreunde kamen im Gasthaus Weißes Roß zu Pegnitz zusammen um den SC Pegnitz zu gründen.
1947 – Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Bayerische Schachbund im Februar 1947 wiederbelebt. Einen großen Aufschwung erlebte Bayern in den 1950er Jahren: Man organisierte 1958 die Schacholympiade in München und wurde gleichzeitig zum mitgliederstärksten Landesverband innerhalb des Deutschen Schachbundes.
Der Bayreuther Eduard Hahn spielte nun wieder stark besetzte nationale Turniere (Riedenburg).
Artikel von Chessbase „Blick in die Vergangenheit“
1947 – Bamberg
Es begann ein mühsamer Kampf um den Wiederaufbau des Oberfränkischen Schachverbandes. Am 19. Juli 1947 fanden sich in Bamberg 20 der aktivsten Schachidealisten zusammen – unter ihnen Bohlius Lichtenfels – um den Oberfränkischen Schachverband wieder ins Leben zu rufen.
Die Führung übernehmen Hanno Röschlaub und Stefan Luger aus Bamberg.
Für Bamberg, Coburg, Hof, Bayreuth, Kulmbach, Marktredwitz und Kronach wurden Schachunterbezirke gebildet. Die 1. Oberfränkische Schachoberliga wurde ins Leben gerufen. Lothar Schmid aus Bamberg wird Deutscher Jugendmeister.
1948 – Bamberg
Im Juni fand wieder ein Kongress nebst Turniere statt. Punktgleich siegten Dieter Weiske aus Hof und Leo Gemeinhardt aus Marktredwitz.
Im Hebst trat Hanno Röschlaub als Verbandsvorsitzender zurück. Siehe Brief von Röschlaub…
Eine außerordentliche Vertreterversammlung wählte Karl Wälzel und Dieter Weiske an die Spitze des Oberfränkischen Schachverband (siehe Brief an den SK Hof).
Fritz Giegold (Bayerischer Problemmeister) war von 1948 bis zu seinem Ableben verantwortlich für die Schachecke der Frankenpost.
Giegold spielte auch recht passabel Turnierschach. Mit 18 Jahren wurde er Mitglied im Schachklub Hof 1892, dessen Ehrenmitglied er später wurde. 1925 wurde er Oberfränkischer Schachmeister, in den folgenden Jahren mehrfach Stadtmeister von Hof. Gelegentlich verlor er eine Partie, weil er in Gewinnstellung die pragmatische Fortsetzung vermied und stattdessen einen “schönen” Gewinnzug suchte. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlegte er seinen Schwerpunkt auf die Schachkomposition.
1948 wurde Lothar Schmid Vierter bei der Deutschen Meisterschaft in Essen. 1950 gewann er die erstmals ausgetragene Deutsche Pokalmeisterschaft. 1955 und 1959 wurde Schmid Deutscher Vizemeister hinter Klaus Darga beziehungsweise Wolfgang Unzicker. Wegen seiner Erfolge ernannte die FIDE ihn 1959 zum Internationalen Großmeister.
1949 – Michelau
Auch in diesem Jahr fanden der Kongress und alle Meisterschaften statt. Erstmals wurde der Event als „Oberfränkische Schachtage“ bezeichnet.
Das erstmals durchgeführte Blitzturnier bei 82 Spielern gewann L. Probst aus Coburg. Der Vergleichskampf zwischen Ober- und Mittelfranken in Bamberg endete dank der großen Spielstärke der Bamberger mit einem eindeutigen Sieg für Oberfranken.
Der Bamberger Rolf Roennefahrt wird Bayerischer Meister.
Bamberg als Mannschaftsmeister von Oberfranken setzte sich auf deutscher Ebene durch und besiegte Fürth und Würzburg.
Helmut Seyb aus Hof gewinnt die Oberfränkische Jugendmeisterschaft.
Nun begann eine Periode der Stabilisierung des Verbandes. Die nächsten Kongresse und Meisterschaften:
1950 – Hof
1951 – Helmbrechts
1952 – Forchheim
Lothar Schmid (Bamberg) siegt im deutschen Kandidatenturnier und gewinnt die erste Deutsche Fernschach-Meisterschaft (1950 bis 1952 ausgespielt). Lothar Schmid gewann die erste Deutsche Fernschach-Meisterschaft (1950 bis 1952 ausgespielt).
Großmeister Boguljubow spielt ein Simultan an 24 Brettern in Kulmbach.
1953 – Kronach
Eduard Hahn spielt Simultan in Kulmbach an 30 Brettern. Eduard Hahn wurde vom DSB der Titel „Nationaler Meister“ verliehen.
1954 – Michelau
Lothar Schmid wird Bayerischer Meister.
1955 – Hof
Bei diesem Kongress trat die gesamte Vorstandschaft zurück und die Führung übernahmen P. Fischbach und H. Scholtis aus Bayreuth. In dankbarer Anerkennung Ihrer Verdienste wurden Prof. Karl Wätzel zum Ehrenvorsitzenden und Spielleiter Dieter Weiske zum Ehrenmitglied ernannt.
Hanno Röschlaub, Dr. Xaver Mayer und Dr. Fritz Popp wurden zu früherer Zeit schon zu Ehrenmitgliedern gekürt.
Eduard Hahn wird zum zweiten Mal nach 1932 Bayerischer Meister.
1956 – Bamberg
Die 1. Satzungs-, Geschäfts-, Finanz-, Turnier-, und Verleihungsordnung wurde in Bamberg angenommen.
Im BSB wird die Paßpflicht eingeführt.
Am 1. Juli 1956 riefen 16 Schachfreunde die Schachabteilung des TSV Bindlach ins Leben.
1957 – Marktredwitz
Im März 1957 gründete sich der Schachverein Thiersheim im Gasthof zur Post.
1958 – Coburg
P. Fischbach und H. Scholtis gaben die Verbandsführung an Werner Fahrenberger und Walter Baumann ab. In den nachfolgenden Jahren wurde die Turnierordnung erweitert und ergänzt.
1959 – Einberg
Lothar Schmid wird der Titel „Großmeister“ verliehen.
1960 – Kronach
Vom 15. – 24. Juli fanden in Bamberg die Bayerischen Einzelmeisterschaften und der Kongress statt. Helmut Pfleger wurde Deutscher Jugendmeister.
1961 – Bayreuth
Helmut Pfleger wird Deutscher Jugendmeister. Hans-Günter Kestler aus Bamberg erringt die deutsche Pokalmeisterschaft (Dähne- Pokal)
1962 – Hof
Die Führung des Verbandes ging an Ernst Kadesreuther und Ernst-Robert Kadesreuther aus Helmbrechts über.
Im Juli besiegte Oberfranken seinen Nachbarn Unterfranken ganz knapp.
Ein Vergleichskampf zwischen Auswahlmannschaften Oberfranken West und Ost im September endete 33,5:38,5 für den Westen.
In Helmbrechts wurde mit 30 Teilnehmern das 8. Deutsche Kandidatenturnier durchgeführt. In Bamberg fand ein internationaler Jugendvergleichskampf statt.
1963 – Selb
Die TO wurde ergänzt und erweitert.
Der Bamberger Siegmund Wolk wird Bayerischer Meister.
1964 – Coburg
KSL Ludwig Schirner leitete seine 1. Oberfränkische Einzelmeisterschaft. In Regensburg wurde am 29. Februar und am 1. März ein Monsterblitzturnier mit Allen 8 Bezirksverbänden durchgeführt.
Werner Fahrenberger aus Coburg wurde Ehrenmitglied.
H.G. Kestler errang die Bayerische Meisterschaft. Adele Foerster wurde Bayernmeisterin.
Ein Vergleichskampf Oberfranken – Oberpfalz endete 23,5 : 16,5. Die Jugend Oberfrankens spielte gegen Mittelfranken und verliert 9:11.
Die bisher unter der Bezeichnung Fachverband Schach im BLSV zusammengeschlossenen Schachvereine und Schachabteilungen der Turn- und Sportvereine Bayerns konstituierten sich in einer Gründungsversammlung in Regensburg neu unter dem Namen Schachverband Bayern e.V. im Landessportverband e.V. Dieser Verband ist dem Deutschen Schachbund e.V. nicht angeschlossen.
1965 – Arzberg
Auf dem Weinberg fand der 1. Oberfränkische Jugendlehrgang statt. BSL Ludwig Schirner spielt an 30 Brettern Simultan. Der Vergleichskampf Oberfranken – Mittelfranken endet 29:25, die Jugend unterliegt 4,5 : 6,5. H.G. Kestler wird Deutscher Meister.
Der erweiterte Vorstand des Deutschen Schachbundes lehnte in der Sitzung im Curio-Haus, Hamburg den Aufnahmeantrag des Schachverbandes Bayern im Bayerischen Landessportbund einstimmig ab.
1965 – Helmut Pfleger wird in Bad Aibling Deutscher Meister und bekommt den Titel “internationaler Meister” – 1975 den Titel “Großmeister”
1966 – Pegnitz
2. Oberfränkischer Jugendlehrgang in Burg Hohenberg/Eger. Oberfranken besiegt die Oberpfalz mit 24:16.
Bamberg erringt erstmals die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft.
1967 – Bamberg
Kadesreuther wird in Ludwigsburg zum Jugendleiter des Deutschen Schachbundes gewählt.
Kadesreuther war Gründungsvorsitzender der Deutschen Schachjugend am 25. April 1970 und starker oberfränkischer Spieler. Seit 1967 war er zuvor Jugendleiter des Deutschen Schachbundes. Autor des Mini-Schachlehrbuches des Deutschen Schachbundes. 1980 wurde er Ehrenpräsident des Kreisverbandes Hof, seit 1990 ist er Ehrenmitglied im Bezirksverband Oberfranken. Bis 2013 gehört er dem SK Helmbrechts an. Beruflich war er bis 1996 Geschäftsführer der KTV Kadesreuther Textilveredlung GmbH und der AHK Beteiligungsgesellschaft mbH in Helmbrechts.
Jürgen Teufel aus Bamberg wird Bayerischer- und Deutscher Meister in diesem Jahr. In Hof finden die Bayerischen Einzelmeisterschaften statt.
1968 – Neustadt
Hermann Nemmert und Ludwig Schirner übernehmen die Führung des Bezirksverbandes.
In Oberfranken spielen insgesamt 135 Mannschaft: der SC Bamberg in der 1. Bundesliga, der SK Hof in der Bayernliga, Bamberg II und Coburg in der Landesliga. Auf Bezirksebene spielen 33 Teams, auf Kreisebene 100 Mannschaften.
Ein Freundschaftsvergleich gegen Berlin endet 3:7 für die „Preußen“. Zum hundertjährigen Bestehen des SC Bamberg wird im Ruderbootshaus ein Internationales Großmeisterturnier durchgeführt. Sieger wurde Paul Keres vor Lothar Schmid und dem Weltmeister Petrosian.
1969 – Michelau
Vergleichskampf Kreis Hof gegen Kreis Coburg 19,5 : 17,5. Der Rückkampf Oberfranken – Berlin geht auch in diesem Jahr verloren.
Lothar Schmid spielt in Seubelsdorf einen Simultankampf.
1970 – Sonnefeld
Die Deutsche Schachjugend wird unter Vorsitz von E.R. Kadesreuther gegründet. Im Jugendvergleich gegen Hamburg siegen die Oberfranken mit 14,5 : 12,5.
Der Kreisvergleich Coburg – Hof endet 21,5 : 20,5.
1971 – Wiesau
1972 – Coburg
H.G. Kestler wird Deutscher Meister.
Bernd Feustel (SC Bamberg) wird Bayerischer Jugendmeister.
Der breiten Öffentlichkeit wird Lothar Schmid bekannt als Schiedsrichter des legendären Wettkampfes um die Schachweltmeisterschaft 1972 in Reykjavík zwischen dem sowjetischen Titelträger Boris Spasski und dessen US-amerikanischem Herausforderer Bobby Fischer, dem sogenannten Match des Jahrhunderts.
1973 – Helmbrechts
Der Kreis Hof besiegt Marktdrewitz mit 36:20. Am 13. November 1978 verstarb Emil Giegold, einer der größten deutschen Schachkomponisten. Gerald Hartmann (SC Bamberg) wird Bayerischer Jugendmeister. – III. Internationale Deutsche Jugend- Einzelmeisterschaft der DSJ in Bamberg im großen Harmoniesaal vom 09.-19.08.1973 – Sieger wurde Titelverteidiger Bernd Feustel (SC Bamberg).
1974 – Marktredwitz
Die überarbeitet TO wird vom Kongress einstimmig abgesegnet. Die Deutsche Jugendeinzelmeisterschaft findet in Bamberg statt. Wolfram Hartmann (SC Bamberg) wird Bayerischer Jugendmeister.
1975 – Tröstau
In Mitwitz findet die Bayerische Jugend-EM statt. Coburg führt die Bayerischen Einzelmeisterschaften durch.
1976 – Neustadt
Bernd Feustel wird Bayernmeister. Der SC Bamberg wird das 2. mal Deutscher Mannschaftsmeister. Hans-Günter Kestler wird “Internationaler Meister”.
1977 – Kulmbach
Der SC Bamberg kann seinen Titel als Deutscher Mannschaftsmeister verteidigen. Gerd Treppner vom SC Bamberg wird Bayerischer Meister.
1978 – Arzberg
Bernd Feustel und Wolfram Hartmann werden Bayerischer Meister. Im November 1978 starb Fritz Emil Giegold.
1979 – Mitwitz
Lothar Schmid 1979 erringt im jährlichen BBC-Fernsehturnier „The Master Game“ den 1. Platz vor Walter Browne, Viktor Kortschnoi, Vlastimil Hort, Robert Byrne und anderen. Bernd Hümmer (SC Höchstadt) wurde Bayerischer Meister der B-Jugend.
1980 – Kirchenlaibach
Wolfram Hartmann (SC Bamberg) wird in Krumbach Bayerischer Blitzmeister. Mit Einführung der einteiligen Schachbundesliga 1980 gehörte die erste Bamberger Mannschaft noch 14 Jahre der Bundesliga an.
1981 – Bayreuth
Elvira Weltz (SC Höchstadt) wird Bayerische Meisterin der Mädchen und anschließend Zweite der Deutschen Meisterschaften der Mädchen.
1982 – Kronach
1983 – Kirchenlamitz
Der SC Bamberg wird Deutscher Pokalsieger.
Die Oberfränkischen Damen erringen die Bayerische Pokalmannschaftsmeisterschaft.
1984 – Michelau
In Marktdrewitz finden die Bayerischen Einzelmeisterschaften statt. In der Turnierleitung wirkt Ludwig Schirner mit. Hans-Günter Kestler wird Bayernmeister. Zum 50jährigen Vereinsjubiläum richtet der Schachclub Ebersdorf am 25. und 26. August 1984 die Zweite Deutsche Damen-Blitzeinzelmeisterschaft in der Sport- und Kulturhalle Frohnlach aus.
1985 – Mitterteich
Bei den 7. Bayerischen Einzelmeisterschaften der Senioren wird Ludwig Schirner Vizemeister. Sabine Schlötzer wird Bayerische B- Mädchenmeisterin. Elisabeth Horther wird Bayerische Damenmeisterin.
KSL Arno Dürrschmidt aus Hof wird zum Ehrenmitglied ernannt. In Wunsiedel finden die Deutschen Einzelmeisterschaften im Blindenschach statt.
1986 – Nordhalben
Die Jugendmeisterschaften wurden in Windheim ausgetragen.
1987 – Höchstadt
Die 1. Meisterschaft mit PC-Auswertung (Comodore64) findet in Höchstadt statt.
Alle 4 obige Bilder stammen aus dem Fotoarchiv des SC Höchstadt.
Die oberfränkischen Jugendmeisterschaften fanden übrigens in Bindlach statt.
Ludwig Zier gewann 1981, 1983, 1985 und 1987 konsekutiv die deutschen Blindenschacheinzelmeisterschaften. Dieser Rekord wurde erst 2007 von Dieter Bischoff eingestellt. Weiterhin zählt der 4. Platz bei der Blindeneinzelweltmeisterschaft in Hastings 1982 und der 3. Platz bei der Blindenschacholympiade in Ungarn 1988, bei der Zier an Brett 1 spielte, zu seinen größten Erfolgen. Insgesamt nahm Zier an drei Blindenschacholympiaden (1976, 1985 und 1988) teil. Zier spielte in der 2. Schachbundesliga in der Saison 1982/83 für den SC Straubing, von 1983 bis 1985 für den SK Passau und von 1996 bis 1998 für den SK Hof. Zier erhielt 2002 den Titel des Internationalen Meisters im Fernschach. Seit November 2008 trägt Zier den Titel des Candidate Masters im Schach. Ziers Elo-Zahl beträgt 2240 (Stand: Mai 2016)
Quelle: Wikipedia
1987 | Saulgrub | Ludwig Zier |
1985 | Wunsiedel | Ludwig Zier |
1983 | Iggelheim | Ludwig Zier |
1981 | Gaiberg | Ludwig Zier |
1988 – Helmbrechts
In Würdigung großer Verdienste wird Präsident Hermann Nemmert zum Ehrenpräsidenten und BSL Ludwig Schirner zum Ehrenspielleiter und Ernst-Robert Kadesreuther zum Ehrenmitglied ernannt. Peter Meister wird Bayernmeister.
1989 – Seubelsdorf
Mary Birkholz wird Bayerische Vizemeisterin. Peter Meister wird der Titel Internationaler Meister verliehen. Karl-Heinz Hein wird zum Ehrenmitglied ernannt. Ludwig Zier aus Wunsiedel gewinnt die Deutschen Meisterschaften im Blindenschach von 1981 – 1989.
Die Einzelmeisterschaften und der Schachkongress finden letztmalig unter einer Vereinsverantwortung (SV Seubelsdorf in der Heimvolkshochschule Schney) getrennt in Senioren und Jugend statt.
Die Jugendmeisterschaften finden in Bamberg statt. Ab 1990 übernimmt der Schachverband Oberfranken die zentrale Ausrichtung in Schney.
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