95. Bayerische Schachmeisterschaft startet Ende August in Rosenheim

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In der letzten Augustwoche treffen in Rosenheim die Schachspieler aufeinander, um ihren Bayerischen Meister zu küren. Es ist bereits die 95. Auflage dieser Traditionsveranstaltung. Georg Kunstmann von Noris Nürnberg war 1920 der erste Sieger. Während der Austragungsort über Jahrzehnte jährlich wechselte haben die Schachspieler in den letzten Jahren mit dem Gasthof Höhensteiger in Rosenheim eine feste Bleibe gefunden. Hier ist auch der Inhaber dem Thema zugeneigt, was vieles erleichtert. Sogar das German Masters, die Deutsche Meisterschaft der Profis, fand im vergangenen Jahr hier statt, als der Bayerische Schachbund (BSB) mit der Ausrichtung betraut war.

Die Vorjahreschampions Cora Hergenröder (BFEM) und Sebastian Reimann (BEM). (Fotos: Jan Fischer)

Als Verbandsturnier ist die Bayerische Meisterschaft (BEM) nicht offen, sie speist sich im Wesentlichen aus den Meistern und Vizemeistern der einzelnen Bezirke, die sich dafür qualifizieren mussten, den Vorjahreschampions bis Platz 10 sowie einigen Freiplatzempfängern. Für 2024 sind 28 Teilnehmer gemeldet, darunter nicht weniger als sieben FIDE-Meister (FM). Spielstärkster Starter und damit auf Listenplatz 1 gesetzt ist FM Lars Goldbeck vom SC Bavaria Regensburg, gefolgt von den FMs Eduard Miller und Lukas Schulz, beide vom SC Erlangen, die die BEM zu ihrem Privatduell umfunktioniert haben – in den letzten 10 Jahren hieß der Meister fünfmal Miller oder Schulz. Nicht so im vergangenen Jahr, als Sebastian Reimann vom SK Kriegshaber am Ende der lachende Dritte war, der punktgleich, aber mit der etwas besseren Buchholzwertung Goldbeck auf den zweiten Platz verwies.

FM Lars Goldbeck geht in diesem Jahr als Setzlistenerster ins Titelrennen bei den Herren. (Foto: Jan Fischer)

Auch bei den Frauen (BFEM) gab es im vergangenen Jahr einen Überraschungssieger: Die damalige U14-Spielerin Cora Hergenröder vom SC Bamberg krönte sich zur jüngsten Bayerischen Meisterin aller Zeiten. Dazu reichten ihr 4,0 Punkte aus sechs Partien – die Frauen spielten wegen nur sieben Teilnehmerinnen ein Rundenturnier. In diesem Jahr sind mit 12 Spielerinnen fast doppelt so viele gemeldet. Das Feld ist eine interessante Mischung aus Erfahrung und Jugend. Top gesetzt sind die Bundesligaspielerinnen WFM Olga Birkholz vom SC Bayreuth und Vanessa Bräuer vom SC Roter Turm Altstadt. Dazu gesellen sich die BSJ-Kadermädchen Mariia Averkova (SC Bamberg) und Tugce Türel (SF München) sowie die frisch gebackene Deutsche Amateurmeisterin Gr. D, Valentina Neumeier vom SK Kelheim. Auch die Vizemeisterin des Vorjahres, Christiane Köberl vom SK Klingenberg, steht wieder auf der Meldeliste. Sie hat einen besonderen Stunt vor: Als Zweitplatzierte von 2023 ist sie bei der diesjährigen Deutschen Meisterschaft der Frauen in Ruit startberechtigt. Trotzdem plant sie auch an der BFEM teilzunehmen, obwohl sich die beiden Veranstaltungen um einen Tag überschneiden.

Als prestigeträchtigste Einzelmeisterschaft des Bayerischen Schachbundes ist auch die Organisation Chefsache. Der langjährige Präsident und nunmehrige Ehrenpräsident Peter Eberl ist ebenso mit der Durchführung betraut wie der 1. Spielleiter des Verbands, der Internationale Schiedsrichter (IA) Simon Pernpeintner, sodass sich die Teilnehmer auf einen reibungslosen Ablauf freuen dürfen.

Quellen/Belege:
https://www.schachbund-bayern.de/bayerische-einzelmeisterschaften/
https://www.schachbund-bayern.de/turniere/einzelmeisterschaften/