Deutscher Meister im Schach: Titelgewinner kommt aus Ansbach – BR24 Video heute gesendet

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Vor knapp zwei Wochen fand im hessischen Willingen die Deutsche Meisterschaft im Schach statt. In der Gruppe der unter 14-Jährigen hat Markus Albert gewonnen – total überraschend – sozusagen als Underdog.

Das „Wunder von Willingen“ steht in der Zeitung – und das war es auch. Vor allem für Markus Albert selbst war es eine riesen Überraschung, dass er überhaupt bei den Deutschen Meisterschaften U14 antreten durfte, denn nominiert war er nicht. „Es stand ja schon fest, dass ich nicht hin darf und als ich dann doch hin durfte, war es natürlich toll. Ich habe mir einfach keinen Druck gemacht bei den Gegnern“, sagt Markus Albert, Deutscher Meister im Schach in der Klasse U14

Und diese entspannte Haltung könnte das Erfolgsrezept des 14-Jährigen gewesen sein. Denn unter seinen Gegnern waren regelrechte Schach-Genies, die schon seit vielen Jahren spielen.

Schachanfänge in der Nachmittagsbetreuung der Schule

Markus ist dagegen erst vor rund zwei Jahren zum Schachsport gekommen. Angefangen hat alles in der Nachmittagsbetreuung der Schule. Der Reiz für ihn? Die Kreativität beim Spiel. Man müsse eigene Ideen finden, sagt Markus. Anders als bei anderen Sportarten habe er bei Schach viel mehr Abwechslung.

„Bei Fußball man muss Tore schießen. Bei Schach ist es anders. Da muss man auch mal das Gehirn anschalten.“

Täglich drei Stunden Training

Rund drei Stunden spielt Markus täglich, meist im Netz mit anderen Schachspielern. Blitzschnell bewegt er die Maus von seinem Laptop über den Tisch. Heute steht aber wieder eine Stunde mit seinem Trainer René Rieber vom Schachclub Ansbach auf dem Plan. Wegen Corona kann zur Zeit nur zu Hause trainiert werden. Gemeinsam üben sie verschiedene Strategien ein, die Markus bei künftigen Meisterschaften helfen sollen. „Es gibt so unangenehme Partie-Anfänge für Markus, die fangen geschlossen an. Das sind sogenannte „feige Öffnungen“ sagen wir dazu. Und dagegen gibt es Mittel die wir heute ein bisschen vertiefen“, so René Rieber, Trainer vom Schachclub Ansbach.

Schachzüge studieren

Über fünf Millionen bekannte Schachzüge gibt es zu studieren. Doch oft ist es auch einfach das Lernen während des Spiels, das Markus immer besser werden lässt. Da gibt sogar hin und wieder sein Trainer auf. Man müsse schon besser stehen, wenn man den Spaß beim Schach gegen Markus behalten wolle, lacht Rieber.

Mehr als 20 Pokale gewonnen

Woher sein großes Talent für Schach kommt, weiß Mutter Margit Albert nicht. Das einzige, was er sicher von allen Seiten mitbekommen habe, sei mathematisches Verständnis und logisches Denken. Aber mit Schach selbst konnte die gesamte Familie bislang nicht wirklich viel anfangen. Trotzdem freuen sich alle über seinen riesigen Erfolg. Mehr als 20 Pokale hat Markus mittlerweile schon in der Wohnzimmervitrine gesammelt und es werden in Zukunft wohl noch einige mehr werden.

Text- Videoquelle: BR24