Der etwas andere Blickwinkel zum siebten Spieltag

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Bevor wir zu den Ergebnissen und Tabellenständen kommen, noch eine spannende Geschichte. Am Wahlsonntag war ich in einem Kindergarten als Wahlhelfer eingeteilt. Der Vormittag verging wie im Fluge. Eine hohe Wahlbeteiligung war zu erahnen, denn wir hatten viel zu tun. Dann endlich Mittag und die Ablösung für den Nachmittag nahte. Da es jemanden aus dem Ablöseteam nicht so gut ging, beschlossen ein Wahlhelfer und ich im Wahllokal zu bleiben, falls wir einspringen müssen. Um uns die Zeit zu vertreiben gingen wir beide in einen Nebenraum. Dort fanden wir ein nicht vollständiges Schachspiel, wie es in Kitas oft der Fall ist. Aber eine Lösung war gleich gefunden. Aus dem Spielfundus fanden wir ein “Mensch ärger dich nicht” Spiel. Hier nutzen wir die bunten Spielsteine in Rot, Gelb, Grün und Schwarz und schon war die Grundaufstellung auf dem Kunststoffbrett vollständig und so kam noch etwas Farbe in das Duell. Eine Schachuhr hatten wir auch nicht und so wurde schnell beschlossen, bis kurz vor 18:00 Uhr die Partie zu beenden, wir beide mussten ja rechtzeitig zum Auszählen wieder im Wahlraum erscheinen. Und schon ging die Schachpartie los. Weiß eröffnete mit Berliner Gambit, eine bei Turnieren eher selten gespielte Variante. Doch diese hat seine Tücken, wenn man sie nicht kennt. Recht schnell wurde klar, das die schwarzen Steine die Mitte und somit das Zentrum sicher  beherrschten. Der blaue Randbauer machte sich sehr schnell auf dem Weg nach vorne. Ohne Unterstützung jedoch hatte er nicht eine so große Wirkung in der Partie. Der Gelbe F-Bauer wird schnell geopfert und damit aus dem Spiel genommen. Nicht schlimm, da der starke rote Läufer, unterstützt vom Springer, dieses Opfer einigermaßen kompensierte. Die Rochade, auch wenn es nur die kleine war, brachte den schwarzen König in Sicherheit. Die Grünen Steine schafften es nicht entscheidend in den Gesamtablauf einzugreifen. Deshalb ein Remis Angebot im 17. Zug, das lehnte mein Gegner umgehend ab. Nun musste ein Angriff her. Sofort musste der B-Bauer nach vorne ins Gefecht geworfen werden. Es ist mein Lieblingsbauer, ich nenne ihn ohne es laut auszusprechen, S-Sahra. Doch dann eine Unachtsamkeit und es war passiert. Der Bauer war W-weg. Ein Schlag ins Kontor und das ziemlich am Ende des Spieles. Nun musste ich einen weiteren Angriff versuchen und auf die linke Bretthälfte verlagern. Auch hier war der Randbauer in Aktion. Diesmal mit Unterstützung schaffte er, was ich nicht mehr für möglich hielt. Kurz vor 18:00 Uhr stand ein Remis nach 42. Zügen fest. Und dies obwohl Schwarz leicht besser stand. Damit war für uns zwei Wahlhelfer ein schöner Nachmittag vorbei. Unentschieden, toll und nun ging es an die Arbeit zum Auszählen der Stimmzettel. Wie die Bundestagswahlen ausging habt ihr sicherlich schon im Fernsehen und in der Zeitung gesehen und erfahren.

Oberliga 8 und Runde 9 in Regensburg in der Grundschule Prüfening

Doch nun von der Wahl zu den sieben Ligen und zum siebten Spieltag. Das Augenmerk lag besonders auf den Spielort in der Schule in Prüfening. Dort spielten am Doppelspieltag 8,9, der Tabellenführer SC NT Nürnberg 1, die beiden Regensburger Teams von SC Bavaria 1 mit SG Post Süd 1 und der SC Erlangen 1. Also war für Spannung gesorgt. Am Samstag holten die Favoriten jeweils Siege. SC NT Nürnberg siegte deutlich gegen SG Post Süd. Bavaria schlug Erlangen knapp mit 4,5:3,5. SF Augsburg 1 holte sich durch ein 5:3 gegen Gröbenzell zwei Punkte. Am Sonntag ging es richtig rund. Erlangen siegt klar mit 6:2 gegen SG Post Süd 1, damit sind beide aus dem Meisterrennen heraus. SF Augsburg gewann gegen Bindlach Aktionär mit 5:3. Bavaria traf auf SC NT Nürnberg und holte mit einem 5:3 auch die Tabellenführung. Zweiter ist nun SF Augsburg punktgleich, nur durch zwei Brettpunkte voneinander entfernt. Dritter mit einem Punkt hinten an Nürnberg. Im März kommt es zum Showdown. Drei Mannschaft greifen nach der Krone in der Oberliga. Bavaria trifft auf den fünften SK München Südost und TSV Trostberg. Augsburg duelliert sich mit Erlangen und dann folgt das Spitzenspiel Nürnberg. Diese müssen sich erst einmal gegen Kriegshaber schadlos halten. Am Tabellenende derzeit Gröbenzell einen Punkt davor Bamberg und Kriegshaber. Also sind Nerven gefragt vorne als auch hinten.

Impressionen von den Mannschaftskämpfen Erlangen, Bavaria Regensburg, SG Post Süd Regensburg und SC NT Nürnberg

Die Landesliga Nord sieht einen Dreikampf mit guten Karten für SC SW Nürnberg Süd 1. Im Heimspiel wurde ein klarer 5,5:2,5 Sieg gegen Schwandorf eingefahren. Die beiden Verfolger konnten knapp siegen. Kareth-Lapperdorf und Bad Königshofen behielten mit 4,5:3:5 die Oberhand. Vor den beiden Schlussrunden ist Nürnberg zwei vor Lappersdorf und Königshofen einen weiteren Punkt dahinter. Am Tabellenende wird es richtig eng. Würzburg als derzeit Letzter hat einen Punkt Rückstand auf die punktgleich Altensittenbach, Schwandorf und Windischeschenbach. Einen weiteren Punkt davor ist SC NT Nürnberg 2 und damit noch nicht aus dem Schneider.

In der Landesliga Süd läuft alles auf den FC Bayern München 3 hinaus. Noch zwei Spiele und drei Punkte Vorsprung. Das müsste doch möglich sein. Im Keller der Tabelle ist es sehr eng. Vier Mannschaften mit fünf Punkten auf der Habenseite müssen Bangen. Doch auf dem Fuße folgen einen Punkt mehr gleich noch zwei Teams. SC Rottal-Inn 1, SC Garching 3, MSA Zugzwang 2, SK Tarrasch München 1, SV Ilmmünster und TSV Haunstetten müssen unbedingt punkten um den Abstieg in die jeweiligen Regionalligen zu entgehen.

Im Nord-Osten gibt es einen Dreikampf um den Titel in der Regionalliga. Kelheim, Forchheim und SC SW Nürnberg 2 sind die Aspiranten. Kelheim ist punktgleich mit Forchheim hat aber drei Brettpunkte mehr. Nürnberg 2 ist einen Punkt dahinter und auf Schützenhilfe angewiesen. Am Ende steht Ansbach ohne Punkte da. Weiden und Bavaria 2, mit 4 und mit 5 Zählern machen es nochmals spannend.

Im Nord-Westen war Tabellenführer Klingenberg nicht im Einsatz. Die Partie gegen Bamberg 2 wird im März nachgeholt. Alle drei Verfolger Hof, Bad Neustadt und Aschaffenburg siegten deutlich. Am Tabellenende ist Sonneberg noch ohne zählbares. Rottendorf hat erst zwei Punkte und Höchstadt/Aisch holte mit zwei Siegen vier Punkte. Es bleibt also spannungsgeladen.

Im Süd-Osten fällt die Entscheidung zwischen Tegernsee und Bruckmühl um den Titel. Leichte Vorteile für die Tegernseer.

SK Landau-Dingolfing ist letzter und hat ein schweres Restprogramm. Auch Gröbenzell 2 muss dringend noch einmal punkten. Ingolstadt und Deggendorf können sich aus eigener Kraft retten.

Im Süd-Westen kann Unterhaching 1 mit zwei Siegen alles klar machen und den Titel holen. Sowohl SF Augsburg 2 und Rochade Augsburg 1 müssen auf einen Ausrutscher des Tabellenführers hoffen. Sendling mit nur einem Pluspunkt scheint dem Abstieg nicht mehr zu entgehen. Danach ist es mehr als spannend. Die Teams von Marktoberdorf, Tarrasch München 2, Dillingen, Haunstetten 2 und FC Bayern München 4 brauchen dringend Siege.

Nachfolger für den Blickwinkel gesucht

Liebe Leser, der Blickwinkel sucht einen Nachfolger. Ich habe den Blickwinkel nun drei Jahre begleitet. Die Resonanz wurde dabei immer besser. Die Klicks auf der BSB-Homepage belegen das eindeutig. Ich gehe nun in die verdiente Rente. Wenn sich jemand berufen fühlt, mir als Schreiber und Redakteur für den Blickwinkel zu folgen würde ich mich sehr freuen. Die Arbeit für den gesamten Artikel ist mit 2 bis 3 Stunden pro Spieltag gut zu bewältigen. Du hast eine freie Hand bei deinen Ideen und bei deiner kreativen Textgestaltung. Auch die Einteilung der Zeit, wann du das Ganze zu Papier bringst, obliegt dir. Wenn der Artikel erstellt ist, sende ich das Schriftstück mit Bildern an unseren Webmaster Edi Prossliner. Er sorgt dann zeitnah und zuverlässig für den Eintrag auf der Homepage. Ich würde mich sehr freuen einen Nachfolger zu finden. Wer sich berufen fühlt kann mich kontaktieren oder auch eine Mail an die beiden Bayerischen Spielleiter Simon Pernpeitner und Simon Staudinger senden. Genau so würde sich Johannes Pfadenhauer über eine Mitteilung freuen.

Wäre doch gelacht wenn wir ein so erfolgreiches Format auf der BSB-Seite weiter leben lassen können. Bei einer Einarbeitung stehe ich selbstverständlich mit Rat und Tat zur Seite. Wer sich also ein bisschen für die sieben Bayerischen Ligen interessiert, sollte sich einfach melden denn da bist bei uns im Team richtig und herzlich willkommen. Wir freuen uns auf dich.

P.S. Wer ein Meisterfoto in der Saison 2024/2025 von seinen Team gemacht hat, sollte es unbedingt an mich per mail senden.

wolfgang-max.schmitt@t-online.de

Vielen lieben Dank. (wms)