Der Hoteldirektor: So kam die DSAM nach Bayern

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Die Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft (DSAM) ist in Bayern angekommen. Schon beim Warmup mit dem Blitzturnier am Donnerstagabend waren 76 Teilnehmer dabei. Der Sieger: ein Bayer, ein Oberfranke – Yaroslav Demchenko vom SC 1868 Bamberg. Seit Freitagmorgen läuft die erste Runde, die einen pünktlichen Start erlebte.

Jan Lohrmann, Hoteldirektor im Maritim Ingolstadt, hieß mehr als 300 Schachspielerinnen und Schachspieler willkommen. „Rauchende Köpfe“ gebe es im Congress Centrum schon öfter, meint er – aber zum ersten Mal ein Schachturnier. Vor etwa einem Jahr sei die DSAM eingefädelt worden, verriet Turnierdirektorin Sandra Schmidt. Die Beteiligten kommen in den Genuss des modernsten Maritim-Hotels überhaupt. Erst im Mai 2023 eröffnet, wartet es mit Standards und Specials auf, über die andere Hotels (noch) nicht verfügen.

Dabei kam den Ingolstädter Verantwortlichen zugute, dass die DSAM schon seit einigen Jahren regelmäßig zu Gast bei Maritim ist; seit dieser Saison ist die Partnerschaft zwischen DSB und Maritim offiziell besiegelt. Da war es offenbar naheliegend, den neuesten Standort – bei uns in Bayern – ins Programm der sieben Qualiturnier aufzunehmen. Durch die jahrelange Zusammenarbeit habe man gute Erfahrungswerte, sagt Lohrmann im Interview. „Wir müssen nur bei anderen Häusern anrufen und abfragen, worauf wir achten müssen. Dadurch fangen wir nicht ganz bei Null an.“ Zum Beispiel habe man von der DSAM in Bonn das Signal bekommen, dass die Currywurst dort der Renner war. Prompt nahm Ingolstadt ein Sonderangebot für Currywurst und Bier in die Speisekarte auf.

Der Monat Januar ist aus Sicht des 43-Jährigen prädestiniert für ein großes Schachturnier in Ingolstadt. Viele Tagungen finden erst später im Jahr statt. Die Premiere mit mehr als 300 Teilnehmern stellt ihn schon zufrieden, so könne man sich noch steigern. „Auch wenn sich 500 und mehr anmelden würden, würde das hier funktionieren.“ Die Kunst bestehe darin, den Saal so mit Tischen und Stühlen zu bestücken, dass er voll und trotzdem nicht zu eng wirke.

„Der neue Standort muss sich erst etablieren und entwickeln“, sagt Lohrmann, seit 2021 Chef im Maritim Ingolstadt – zu dieser Zeit war das Hotel mit Congress Centraum noch im Rohbau, und er war quasi die oberste Bauaufsicht. Zwei Jahre später ging es dann los, über 160 Beschäftigte sorgen sich hier um das Wohl der Gäste. Vom Denksport hat Jan Lohrmann – wie viele – zumindest ein bisschen Kenntnis. Sein Vater hat ihm die ersten Züge beigebracht, er selbst gab sein Wissen an seinen Sohn weiter. Allerdings: „Es reicht nicht mal für den Amateurstatus.“

Umso interessierter wird der Hoteldirektor bei den Partien im Congress Centrum zuschauen. Die Frage aller Fragen: Wird die DSAM in Ingolstadt eine Eintagsfliege bleiben – oder soll es ein neuer fester Standort in der Turnierserie werden? „Es haben tatsächlich schon erste Gespräche über 2026 stattgefunden“, sagt er zufrieden. „Und das schon vor dem Turnier – das ist für uns das größte Lob.“

Quelle: Jan Fischer