„Der Austausch von oben nach unten muss gewährleistet sein“: Bundesliga-Präsident Markus Schäfer

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Wie kann sich die Schachbundesliga stärker für die Nachwuchsförderung einsetzen? Wie kann sie dafür Sorge tragen, dass in der höchsten deutschen Spielklasse in Deutschland ausgebildete Spieler zum Einsatz kommen? Diese Fragen bewegen Markus Schäfer (52, SG Solingen), Präsident des Schachbundesliga e.V., seit langem. Nun blickt die Liga auf 18 Monate des ruhenden Spielbetriebs zurück, eine Zeit, die Gelegenheit bot, diese Fragen anzugehen. Und die Liga sieht ihrem großen Finale 2019-21 entgegen, das am Donnerstag, 14. Oktober, in Berlin beginnen wird. Im Interview äußert sich Markus Schäfer über Neuerungen und Reformen, rekapituliert den Beginn der Pandemie und des schachlichen Stillstands – und gibt seinem Solinger Mannschaftskapitän eine klare Empfehlung, wen er zum Saisonfinale besser nicht einsetzt.

Markus, lange ist’s her. Im März 2020 hat die Bundesliga sehr kurzfristig einen Doppelspieltag abgesagt. Seitdem ruht der Spielbetrieb.

Ja, das war an einem Donnerstag vor dem Spielwochenende. Und wir haben ja nicht nur den Spieltag abgesagt, mehr als das. Als Folge dieser Entscheidung haben wir die Saison für, wie sich jetzt zeigt, mehr als eineinhalb Jahre unterbrochen.

Wie kam es zur Entscheidung?

Schon vorher hatte es erhebliche Beschränkungen gegeben, zum Beispiel bei der Einreise und bei der Nutzungsmöglichkeit von Spiellokalen. Wir in Solingen etwa hatten ein Heimspiel, aber NRW galt als Hochrisikogebiet. In jenen Tagen haben reihenweise Sportverbände ihre Veranstaltungen abgesagt. Im deutschen Schach-Ligenspielbetrieb waren wir die ersten, aber innerhalb der folgenden 24 Stunden haben alle anderen Ligen ebenfalls ihren Spielbetrieb unterbrochen.

Vielleicht war die Absage eine offensichtliche Entscheidung, aber bestimmt keine einfache. Es hing ja einiges daran.

Die Entscheidung im Vorstand war einstimmig, danach haben wir sofort die Vereine informiert. Es musste ja allerhand storniert werden. Natürlich war das eine missliche Situation, aber es gab keine Alternative. Zu spielen wäre viel zu gefährlich gewesen. Der Schutz der Gesundheit aller Beteiligten stand und steht für uns über allem anderen.

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